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  Das Leben danach Teil 9
 
[Kapitel 9 – Der eine Brief...]








[10:01] Ja, es muss ihr Auto sein! Aber warum besucht sie mich jetzt? Gefiel ihr es gestern so gut, dass sie von mir nicht einfach genug kriegen kann? Nach einer langen Pause hupt sie wieder. Ich muss schleunigst raus, sonst weckt sie noch die ganzen Langschläfer in der Nachbarschaft auf… Blitzschnell ziehe ich mich um und verlasse das Haus. Es regnet ja! Warum habe ich das nicht bemerkt? Ach, egal, es tröpfelt nur. Ich muss mich nur beeilen, damit mein Gewand nicht nass wird. Schließlich will ich es nicht waschen… Waschen hin oder her, Eva hat auch nicht den ganzen Tag Zeit. Sie winkt mir schon zu. ,,Du brauchst aber lange! Noch geschlafen?‘‘, schreit sie. Mit einem verschlafenen ,,Morgen“ begrüße ich sie. ,,Morgen. Hast du gestern nicht etwas vergessen?‘‘


 








Ich? Verwirrt starre ich in ihre großen Augen. Plötzlich fällt es mir ein: Mein Fahrrad! ,,Achso, mein Fahrrad! Das habe ich völlig vergessen!“ Lachend schiebt sie das Fahrrad vor. Sie scheint viel zu lachen… ,,Ist nicht schlimm. Ich musste sowieso Einkaufen gehen.“ ,,Aber ein Umweg ist es trotzdem. ´Tschuldigung! „Ach, das macht nichts. Ich habe es ja auch vergessen!“ Ich nehme das Fahrrad in die Hand und bedanke mich bei ihr. ,,Dann wär das ja geklärt. Tschüß!“ Ich verabschiede mich von ihr und stelle das Fahrrad vorsichtig zurück in die Garage.








Ich hätte sie auf eine Tasse Kaffee einladen können. Oder zumindest nach ihrer Nummer fragen können. Enttäuscht gehe ich frühstücken. Da fällt mir gerade ein, dass ich mich ein wenig um das Haus kümmern muss. Immerhin ist keiner mehr da. Oder soll ich mir eine Nanny herbestellen? Aber das wäre wohl für eine Person etwas zu umständlich. Zum Glück muss ich nicht viel aufräumen, da ich alleine nicht viel Unordnung mache. Nach dem Frühstück lege ich mich wieder zurück ins Bett und entspanne mich. Was soll ich denn bloß tun? Von Minute zur Minute werde ich unruhiger. Wenn mir bald nichts einfällt, drehe ich noch durch. Schlagartig fällt mir die Kiste am Dachboden ein. Die Kiste, indem ich meine Gedanken in der Schulzeit notiert habe. Das habe ich ganze 4 Jahre gemacht, bis es mir schließlich zu kindisch und zu blöd wurde. Wissbegierig spaziere ich rauf und suche die Kiste.












Eines ist sicher: Den Dachboden werde ich nie im Leben aufräumen bzw. putzen. Die alten, dreckigen Möbel und die zahlreichen Kartons räume ich sicherlich nicht weg! Nach 2 Minuten finde ich die verstaubte Kiste und öffne sie. Viele Schmierzettel sind schön nach Datum geordnet. Ob ich das alles an einem Tag schaffe? Wenigstens habe ich eine Beschäftigung gefunden. In der Vergangenheit kramen… Ich beginne mit dem ältesten Datum. Vermutlich war ich 11.


 


,,Ich hasse meine Freunde! Was heißt eigentlich Freunde! Feinde! Ich hasse sie! Jeden einzelnen!!!“


 



Oh ja, ich kann mich noch genau daran erinnern. Aus diesem Grund fing ich auch mir der Kiste an. Zuerst war sie die ,,Kummerkiste“, wurde aber nach der Versöhnung zur ,,Gedankenkiste“. Meine Freunde schließen sich damals zusammen und hänselten mich den ganzen Tag. Sie riefen mich hundertmal an und redeten dummes Zeugs. Später kamen sie auch noch zu mir und läuteten an usw. Sie hörten mir einfach nicht zu. Aber in der Nacht kamen sie zu mir und wollten sich entschuldigen. Ja, ich empfand das als Frechheit und hörte ihnen gar nicht zu. Gleich am nächsten Tag erklärten sie mir, dass das alles eine Wette war. Sie wollten testen, wie lange ich das aushalten würde.



 


,,Ich glaube ihnen das nicht. Ich will den wahren Grund auch nicht kennen. Warum auch? Sie waren ja nur meine besten Freunde...“






Ich glaube es bis heute nicht, dass das ein Freundschaftstest war. Ich tat aber so, als würde ich es glauben, sonst gäbe es wieder Streit. Mit dieser Erfahrung erkannte ich, dass auch unter den allerbesten Freunden gelogen wird. Und in der 3.Klasse war das ja besonders arg. Ich will mich gar nicht an diese Dummheiten erinnern. Die „Freunde“ waren so falsch, dass sie sogar einen Schüler -fast- umbrachten… Aber das war schon Ende vierter Klasse. Ich komme irgendwann sicher darauf zurück, aber ich möchte die Reihenfolge nicht auseinander bringen. Neugierig las ich nächsten Zettel. Mir war aufgefallen, dass es von Blatt zu Blatt mehr wurde. Eine sehr interessante Notiz:



 


,,Wie viele Probleme habe ich eigentlich? Ein Problem und 25 andere? Ja! Ich habe es nachgezählt – ganze 26 Probleme habe ich! Toll! Wo soll ich bloß mit der „Korrektur“ anfangen? Soll ich zuerst mein Aussehen ändern oder meinen Charakter? Oder gar mein Kleidungsstil? Ich habe keine Ahnung. Am liebsten würde ich wen um Rat fragen, aber wen bloß? Ich kann doch nicht zu meinen Eltern spazieren und mich über diese Dinge beraten lassen! Und dann gibt es auch noch solche peinliche Probleme!“







Ist denn diese Liste überhaupt ein Gedanke wert? Jeden Tag kam ein winziges Problem dazu. Doch kein Problem verschwand. Ich tat dagegen ja auch nichts. Ich wollte und traute mich nicht. Heute sind die Probleme merkwürdigerweise alle verschwunden. Keine Probleme mit der Kleidung, keine Probleme mit der Musik und erst recht keine Probleme mit meinem Charakter. Der einzige Feind bin ich selber. Ich mag mich nicht…? Ich bin so wie ich bin, da wird sie nicht viel ändern. Hätte ich das früher akzeptiert, würde ich heute ganz anders leben. Ich würde weiterhin die aktuellen Charts hören und richtig gute Noten haben.



 



,,Wie gern würde ich wieder „ich“ sein… Ich habe das Ichsein verlernt. Ich bin ein „anderes Ich“. Ich mag dieses „andere Ich“ nicht, aber meine Freunde mögen es. Und da hieß es, das Freunde nicht beeinflussen. So ein Schwachsinn, das zu behaupten.“









Diese Notiz ist schwer zu verstehen, wenn überhaupt. Ich fühle mich sehr traurig über meine Dummheit. Wie konnte ich bloß so dumm sein und mich verändern?







[10:49] Kopfschüttelnd lege ich die Zettel wieder geordnet in die Kiste zurück. Am besten schnappe ich mal frische Luft. Die Luft hier ist wirklich zum Kotzen! Ich ziehe meinen Mantel an und gehe raus. Inzwischen hat es aufgehört zum regnen. Als wären die schwarzen Wolken gar nie da gewesen… Da fällt mir ein, dass ich schon seit langem nicht mehr die Post geholt habe. Erwartungsvoll öffne ich den Briefkasten.



 







Vollgestopft ist er nicht, aber da liegt schon was drin. Ich kann „es“ gar nicht erwarten und lese mir die Post gleich im Stehen durch. Wie üblich sind fast nur Werbungsmagazine zu finden. Der letzte Brief kommt von der Firma, in der ich arbeite! Im Krankenhaus wurde mir gesagt, dass ich einige Monate Pause machen könnte. Vermutlich soll ich wieder arbeiten beginnen. Bei der Firma wundert es mich nicht… Wissbegierig lese ich mir den Brief durch.




 



 




 

 
   
 
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